Weichteildefekt / Defektwunde
Es gibt verschiedene Ursachen für die Entstehung von Weichgewebsdefekten. Häufig sind Unfälle oder deren Folgen, Wundheilungsstörungen nach Operationen oder auch schwere Entzündungen der Ausgangspunkt. Wird nicht zeitnah eine Deckung der Defektzone durchgeführt, können chronische Wunden entstehen. Im Rahmen der Erkrankung wirken die Zuckerkrankheit (Diabetes Mellitus) und Durchblutungsstörungen (periphere Verschlusskrankheit – pAVK) zumindest verstärkend.
Vor allem an den Extremitäten ist der Verschluss solcher Wunden aufgrund des im Vergleich zu den vorhandenen funktionellen Strukturen wie Knochen, Gelenken, Sehnen und Nerven geringen Weichteilmantels wichtig, um einen Funktionsverlust zu verhindern.
Da meistens in der Umgebung der Wunde kein geeignetes Gewebe zum Wundverschluss vorhanden ist, muss auf spezielle plastisch chirurgische Techniken zurückgegriffen werden. Es kommen gestielte oder freie Lappenplastiken in Betracht. Gestielt heißt, dass ein Gewebe mit einer eigenen Durchblutung (“eigener Stiel”) zur Deckung verschwenkt wird. Ist in der Region kein geeignetes Gewebe vorhanden, muss ein anspruchsvoller “mikrovaskulär” angeschlossener freier Gewebetransfer aus einer entfernteren Spenderregion durchgeführt werden. Diese Operationen erfordern neben einer großen Erfahrung in der Planung und Durchführung mikrochirurgischer Techniken verschiedene Voruntersuchungen wie radiologische Gefäßdarstellungen oder Schichtuntersuchungen.
Stationär / OP Zeit nach Befund / Kasse